Nee, also.. toll isses.
Ich weiß, ich bin auch ganz überrascht.
der Flug am Montag war so angenehm wie ein Transatlantik-Flug eben sein kann. Nach zwei Stunden oder so war ich auf der Toilette, und die Schnepfe, die vor mir saß, hatte in der Zeit ihren Sitz zurückgestellt. Die hat bestimmt die ganze Zeit nur drauf gewartet, dass ich gehe. Wenn ich so drüber nachdenke, hat mir die Stewardess auch verdächtig viel zu trinken gegeben. Zwei Fläschchen wasser statt einer. Hat mich gefreut. Konnte ich ja nicht ahnen, dass die mit der abgehalftereten Konkubine abgesprochen hat, um mich möglichst bald zu entfernen. Warum machen Leute sowas? denken die Im Ernst, man merkt nicht, dass der ohnehin winzige Bewegungsfreiraum erheblich geschrumpft ist, wenn man wiederkehrt? Soll ich davon ausgehen, dass ich nach erfolgreicher Entleerung einen verzögerten und unglaublich rapiden Wachstumsschub erlebte? Man weiß es nicht.
Tapfer und für mich selbsteinstehend, wie ihr mich kennt, habe ich mich also irgendwie zurück in meinen Sitz gezwiebelt (da war Angelschnur, haufenweise Vaseline und eine auf meinem Arsch plazierte Stewardessen-Hand, glaub ich), ohne an der Rückenlehne der Ausdruckstanz LK Lehrerin zu wackeln, und habe so die restlichen 9 Stunden verharrt. Kennt mich ja.
Übrigens: wenn man in der 1st Class bei BA fliegt, kann es sein, dass man dazu genötigt wird, die persönliche Trennwand runterzufahren, um an die Sauerstoffmasken für den Druckabfall zu kommen. Frechheit. Gut, dass ich dass 60 Meter im Flugzeug und gefühlte 10 blutig niedergeschlagene Arbeiteraufstände in der sozialen Rangfolge weiter hinten auch im Sicherheitsvideo erfahren habe, um nun darüber kund zu geben.
Naja, einmal angekommen haben meine beiden Chefs mich dann am Flughafen abgeholt und erstmal zum essen ausgeführt und mit einem MojitoPitcher abgefüllt. So lob' ich mir meine Chefs. Die sind in jedem Fall super nett, und ich hoffe mal, dass das ab Montag alles gut geht.
Danach fuhr ich zur Jugendherberge (It's a youth hostel!) - sehr schön, sehr sauber, 4-Bett Dorms mit en-suite Badezimmer. Nice. Da bin ich dann ins Bett gefallen und habe 12 Stunden lang durchgeschlafen. Habe lange nicht mehr so tief und gut geschlafen. Ich war weggetreten wie 'ne Hafennutte nach 'ner langen Arbeitsnacht.
Dienstag habe ich es dann endlich mal in die Stadt geschafft.
Jupp, es isso geil, wie es in "Full House" immer aussieht. Habe mir erstmal ein Handy gekauft. Bei sämtlichen pre-paid Karten bezahlt man nicht nur für's SMS senden, sondern auch für's empfangen. Wilde sind's.
Ich... habe weder Fotos von der Golden Gate, noch von einem Cable Car. Obwohl ich letzteres auch schon geritten habe.
Aprospros Kabel *budumm tsching*: Die sind überall. Stromkabel. Telefonkabel. Zugkabel. Buskabel (die fahren hier zu großem Teil auch über Kabel. Wie in Rumänien. Nur mit weniger verstümmelten Zigeu.. äh, Roma und Sinti, die bettelnder Weise an den Bushaltestellen sitzen, damit die Teenager sie beim einsteigen treten können). Kabel, Kabel, Kabel. Hier läuft ja auch alles noch über Überlandleitung. Wilde sind's.
War dann in der Fisherman's Warf, aber nur weil ich zum Musee Mechanique wollte. dass ist eine Sammlung historischer und pseudo Historischer Spielmaschinen. Da stehen dann solche coolen Sachen rum:

Aber auch Pacman, Area 51, Mortal Combat, Virtual Fighter. Das ganze tolle Zeug, das wir aus unserer Kindheit kennen.
Okee, das ganze tolle Zeug, das meine Schwester und ich aus unserer Kindheit kennen. Jedenfalls habe ich mit einem Quarter zwei Bonusspiele am AdamsFamily Flipper rausgeholt. Ich hab's immer noch drauf. :)
Am nächsten Tag habe ich mir dann mal Haight Ashbury angeguckt (Janis Joplin, Grateful Dead, viele, viele Hippies)
Achtung, Tourie-Foto:

Hübsch, ne? Ansonsten gibt's da Haufenweise Headshops, Skateshops, Tattooshops und meinen neuen Lieblingsplattenladen. Bis heute morgen dachte ich auch, meinen Lieblings Buchladen in der Stadt, aber nein. Dazu später mehr.
Dann bin ich in meine zukünftige Hood gefahren.
"Hood" ist in dem Kontext auch genau richtig, denn ein bisschen Ghetto ist es da schon. Wenn man über die Mission Street ins Mission District reinfährt, sind überall nur 1$-Läden und lustige Menschen in viel zu großen Klamotten und Bandanas um Körperteile, von denen man nie dachte, dass man da Bandanas rumwickeln kann.
Ausserdem hab ich mich ein bisschen auffällig gefühlt. Dabei sollte man doch meinen, dass ich als dunkler Typ gut einblende in einem Bus VOLLER MEXIKANER.
War geil. Kein Wort verstanden, überall nur spanisch. Wenn man dann nach dem aussteigen von der Mission Street in meine Straße läuft, wird's direkt ruhiger, und an meinem Haus vorbei auf die nächste Parallelstraße der Mission wird's richtig cool.
Auf der Valencia fand ich dann innerhalb kürzester Zeit:
- einen sehr ansprechenden 2nd Hand Buchladen (aber immer noch nicht mein Favorit)
- einen Saft Laden direkt um die Ecke von meinem Haus. Der Mission Mango Smoothie war zum Welpen abstechen lecker.
- einen Teenager, der auf seinem Fahrrad vor mir fuhr und zu allen, an denen er vorbeifuhr mit erhobener Hand meinte: "Excuse me; High Five?", worauf neun von zehn Leuten mit breitem Grinsen ge-highfived haben
- Aufnahmen für Film oder Fernsehen. War zuviel Polizei da, um wirklich was zu sehen, und ich wollte nicht wie ein Honk da rumstarren und meinen Hipster-Smoothie nuckeln, also ging ich weiter.
-
Den gottverdammten Pirates-Shop, der der Partnerladen zu
SuperHeroSupplies in Brooklyn ist
Also, ich find meine Hood super. Im hostel meinte eine (im
allerfeinsten Kackbratzen-Ton) "Na, viel Spaß und viel Glück." als ich (zu jemand anderem) meinte, dass ich da hinziehe. Aber die liest auch Dan Brown und hat in Thailand nur bei McDonalds gegessen, also was weiß die Ische schon?
Zu guter letzt muss ich euch noch von Green Apple Books im Sunset District erzählen.

Also, nur kurz, weil meine volle Begeisterung auszudrücken hier den Rahmen sprengen würde.
Fuck me sideways and call me Sally.
So. Viele. Bücher. Und alle von ihnen toll. Und alles über zwei (einhalb oder so) verwinkelte Etagen. In zwei bis fünf nebeneinander stehenden ehemaligen Wohnhäusern. Man verliert so ein bisschen die Orientierung. Der beste Buchladen in dem ich je war. Schlägt sogar alles, was ich in London sah.
I know, rite?
Neue Bücher, gebrauchte Bücher, knarrende Holzdielen, verwinkelte Treppen... am Eingang kann man sich Karten von dem Laden mitnehmen. XD Argh, er isso toll. Seit 1967.
In derselben Straße kaufte ich mir übrigens auch nen "kleinen" Eiskaffee.

In dem Becher könnte man ohne größere Probleme ein Kätzchen ertränken.
Und: Ganz recht. T-Shirt Wetter.
Uuund dann war ich heute noch zum ersten mal in meinem Leben am Pazifik.
Und mit diesen seelenstreichelnden Bilder lasse ich euch bis zum Nächsten Mal alleine.


Oh, eins noch: Hier is alles. Alles. In drei Sprachen beschriftet. Heh.